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Das Buch der verlorenen Dinge

Cover der Taschenbuchausgabe

Meine Garantie: Wer dieses Buch liest, wird es nicht mehr vergessen!

Die goldenen Efeuranken auf dem Cover erinnern an alte Märchenbücher voller Wunder und Geheimnisse. Und wer Geschichten liebt, wird diesen Roman lieben! Doch Vorsicht, auf den Leser warten hier nicht Seiten gefüllt mit liebreizenden Prinzessinnen und sprechenden Katzen …

Märchen – und dieses Buch basiert auf deren Tradition – gehen tiefer. Die handelnden Figuren sind häufig grausam, berechnend, durchtrieben und die „Guten“ machen Fehler und diese breiten sich aus wie kleine Wassergerinsel, die durch den kleinsten Spalt dringen und in ihrer Beharrlichkeit Schönes verderben und Zartes ersticken.

Vom eifersüchtigen Jungen zum reifen Mann

David, den Protagonisten dieses Romans, plagen Eifersucht und Kummer. Seine geliebte Mutter ist nach langer Krankheit gestorben und sein Vater vertreibt seine Not, indem er sich in eine andere Frau verliebt und mit ihr ein Kind zeugt, den kleinen Georgie, Davids Halbbruder.

Ohnmachtsanfälle und Garstigkeit gegenüber der Stiefmutter prägen fortan das Leben des Jungen. Da der Vater sich nicht mehr zu helfen weiß, bringt er David zu einem Psychologen, Dr. Moberley. Doch dieser kann nicht viel ausrichten, denn aus Angst weggesperrt zu werden, beschließt David, dem Arzt nichts von seinen Wachträumen in seinem neuen Zuhause und der Fähigkeit, Bücher sprechen zu hören, zu erzählen. Und auch über den „Krummen Mann“, den er dabei beobachtet hat, wie er in seinem Zimmer herumgeschlichen ist, verliert er kein Wort.

Nachdem David von Rose erfährt, dass ihr Onkel – dessen Zimmer der Junge bewohnt – in jungen Jahren plötzlich mit seiner Adoptivschwester verschwunden ist, und David eine Ahnung davon bekommt, was hier schief läuft, spitzen sich die Ereignisse zu:

Eines Nachts – nach einem schlimmen Streit mit Rose und der anschließenden Bestrafung seitens des Vaters – hört David die Stimme seiner Mutter, die nach ihm ruft. Voller Sehnsucht beschließt er, nach draußen zu gehen und dem Lockruf zu folgen. Zeitgleich stürzt über dem Jungen ein brennender deutscher Bomber ab. Das verkohlte Flugzeug samt der Leiche des Piloten landet direkt im Garten der Familie und David entkommt beim Inspizieren dieser nur knapp dem eigenen Tod, denn durch das Explosionsfeuer ist das Abschusssystem aktiviert worden. Er flüchtet in den Senkgarten und vernimmt dort – aus einem schon vor einiger Zeit entdecktem Hohlraum in der Mauer – wieder die Stimme der geliebten Mutter. David hält nun nichts mehr, er folgt ihr und landet ….

in einem fremden Wald!

Fantastisch und gefährlich…

ist diese neue Welt! Hier gelten andere Gesetze und man muss stets auf der Hut sein, vor allem vor dem „Krummen Mann“ oder dem „Täuscher“ wie der Förster – eine der wenigen lichten Gestalten in diesem Roman – ihn nennt. David schwebt in Lebensgefahr, denn der Herr dieser Welt will etwas Schreckliches von ihm!

Von nun an muss der Junge die wildesten Kreaturen – Loups/mutierte Wolfsmenschen, Harpyen, Riesenwürmer etc. überlisten und gefährliche Abenteuer bestehen, um sein Ziel – die Burg des Königs – zu erreichen. Neben dem Förster findet David in Roland – einem Ritter – einen echten Gefährten, doch seinen eigenen Ängsten und seiner dunklen Seite muss der Junge sich selbst stellen.

Dieses Buch ist ein klassischer Entwicklungsroman, der den Leser am Wachstum des Helden teilhaben lässt.

Was du als Leser/in zu erwarten hast

  • Zahlreiche zum Teil haarsträubende Geschichten
  • Markerschütternde Grausamkeiten, vor allem jene vom Krummen Mann
  • Bizarre Geschöpfe und Ideen
  • Klugheit und Weisheit auf vielen Seiten
  • Psychologisch interessanten und vielschichtigen Inhalt
  • 100% Märchenstoff vom Feinsten!

Eine kleine Kostprobe gefällig? Sehr gerne!

„Wer bist du?“, fragte er. „Warum tust du das?“

„Ich bin ein Jäger“, erwiderte sie schlicht. „Und ein Jäger muss jagen.“

„Aber sie war ein kleines Mädchen“, sagte David. „Ein Mädchen mit dem Körper eines Tieres, aber trotzdem ein Mädchen. Ich habe sie sprechen hören. Sie hatte Angst. Und dann hast du sie getötet.“

Die Jägerin streichelte das Haar des Rehmädchens. „Ja“, sagte sie sanft. „Sie hat länger durchgehalten, als ich erwartet hatte. Sie war klüger, als ich dachte. Vielleicht wäre der Körper eines Fuchses passender gewesen, aber jetzt ist es zu spät.“

„Du hast sie so gemacht?“, stießt David aus. Obgleich er Angst hatte, klang seine Abscheu darüber, was die Jägerin getan hat, in jedem Wort mit. Die Jägerin schien überrascht über die Heftigkeit seiner Reaktion und kam offenbar zu dem Schluss, dass eine Rechtfertigung ihrer Taten nötig war.

„Ein Jäger ist stets auf der Suche nach neuer Beute“, sagte sie. „Ich war es leid, Tiere zu jagen, und Menschen zu jagen ist langweilig. Ihr Geist ist zwar intelligent, aber ihr Körper ist schwach. Und dann dachte ich, wie wunderbar es wäre, wenn ich den Körper eines Tieres mit der Intelligenz eines Menschen verbinden könnte. Welch eine Herausforderung an meine Fähigkeiten! Aber es war ungeheuer schwer, diese Mischwesen zu erschaffen. …

John Connolly, Das Buch der verlorenen Dinge. List Verlag, Berlin 2017, S. 151

Die Macht des Namens

Besonders gefallen hat mir an diesem Roman auch das jahrhundertealte Konzept von der Bedeutung des Namens. Jeder kennt das Märchen vom Rumpelstilzchen, dessen Macht erst dann gebrochen ist, als die schöne Müllerstochter seinen Namen nennt!

Dinge benennen zu können, verleiht Macht. Fremden, besonders wenn sie wenig vertrauenswürdig wirken, verrät man nicht seinen Namen, denn damit gibt man etwas von sich preis, das man schützen will. In alten Geschichten liest man immer wieder vom bösen Zauber, der nur dann einer Person schaden kann, wenn der Widersacher etwas Persönliches vom Opfer hat, wie z. B. eine Haarsträhne, ein Band oder den Namen.

Im „Buch der verlorenen Dinge“ ist es der Name von Davids Bruder Georgie, den der „Krumme Mann“ aus dem Munde Davids hören will. Spricht er ihn aus, so ist der Halbbruder verloren und David hat seinen Vater wieder für sich allein. Was wird der Junge tun?

Für geübte Leser mit guten Nerven ab 14 Jahren

John Connolly
Das Buch der verlorenen Dinge
List Verlag
Berlin 2017, 9. Auflage
330 Seiten
ISBN 978-3-548-60922-5

Wer das Buch als Hardcover ergattern kann, unbedingt zugreifen!

Back- und Bastelanleitung für Rotkäppchens original Wolfszungen!

Ja, du hast richtig gelesen!

Nachdem einige Märchenfiguren in „Das Buch der verlorenen Dinge“ sehr viel dreister und bizarrer dargestellt werden als in den „Grimm-Versionen“, habe ich mir aus einem unschuldigen Rotkäppchen eine tatkräftige junge Frau überlegt, die sich von keinem Wolf fressen lässt, im Gegenteil!

Im Anschluss findest du die Anleitung für herrliche Wolfszungen inklusive Verpackung, viel Spaß beim Ausprobieren!

Material für die Verpackung der Wolfszungen

  • eine passende Kartonschachtel zum Bekleben z. B. eine große Zündholzschachtel
  • Tonpapier (dunkelgrün, rot, weiß)
  • Spiegelkarton oder Alufolie
  • Tortenspitze oder weißes Butterbrotpapier
  • roten Nagellack

Backzutaten für die Wolfszungen ca. 30 Stück

  • 100g gemahlene Mandeln
  • 100g weiche Butter
  • 100g Mehl
  • Schale von einer Bio-Orange
  • 45g Puderzucker
  • 3 El Kakaopulver

Backanleitung für große und kleine Wolfszungen

Nüsse mit Butter, 1Tl geriebener Orangenschale, Mehl, Puderzucker und Kakaopulver mit dem Knethaken des Mixers, dann mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Abgedeckt für 1 Stunde kalt stellen.

Den Ofen auf 180 Grad (Umluft 160) vorheizen. Teig portionsweise mit den Händen zu ca. 20 Röllchen (Länge 6cm und Breite 1cm) formen und mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen. (Tipp: Wenn der Teig auseinanderfällt, einfach noch etwas Butter einkneten)

Die Röllchen so flach drücken, dass sie ca. 0,5cm dick und vorne und hinten rund wie eine Zunge geformt sind. In der Mitte auseinander schneiden und den unteren Teil etwas vom oberen trennen, damit sie problemlos einzeln gebacken werden können.

Auf der mittleren Schiene ca. 12 Minuten backen.

Während die Wolfszungen im Backrohr sind, kannst du etwas Butter am Herd schmelzen und die Kekse, gleich nachdem du sie aus dem Ofen geholt hast, mit dieser bestreichen.

Abkühlen und trocknen lassen. Wenn du möchtest kannst du die Wolfszungen auch mit Marmelade füllen.

Die richtige Verpackung machts!

Messe den Mantel (= Außenseite: Oberteil, Unterteil, zwei Seitenteile) deiner Schachtel ab und übertrage die Maße auf das grüne Tonpapier, füge noch 1cm für die Klebelasche dazu. Alle Kanten der Schachtel musst du in Form von Linien auf dein Tonpapier übertragen und diese Linien ritzt du anschließend mithilfe einer spitzen Schere oder eines Cutters zart ein, damit du das Papier schön und sauber biegen kannst.

Dann zeichnest du dir auf das weiße Tonpapier ein Gesicht im Profil, das so hoch ist wie deine Schachtel breit. Dazu kommt das passende Rotkäppchen aus dem roten Tonpapier und aus dem Spiegelpapier eine passende Waffe plus einem Griff (Ich habe mir einfach aus einer Zeitschrift ein Tischbein/Holz ausgeschnitten.). Das alles klebst du dann auf.

Tippe dann 2 x eine passende Beschriftung für deine Kekse „Rotkäppchens original Wolfszungen“ oder schreibe per Hand und schneide bzw. gestalte die beschrifteten Papierstreifen so, dass sie gut auf die schmalen Seiten der Schachtel passen.

Klebe das gestaltete Tonpapier auf deine Schachtel!

Besonders wirkungsvoll wird deine Verpackung, wenn du das Beil / das Messer noch mit rotem Nagellack verzierst 😉

Hast du das alles gemacht, kommt das Innenleben der Schachtel dran!

Schneide einfach das rote Tonpapier und die Tortenspitze so zu, dass sie gut in die Schachtel passen. Bedenke, dass die Spitze so groß sein soll, dass sie, wenn du die Wolfszungen hineingelegt hast, über die Kekse gelegt werden kann, um diese zu schützen.

Und fertig ist dein besonderes kulinarisches Vergnügen!

Viel Spaß beim Naschen und Verschenken!

Wenn dein Interesse an diesem unglaublich ideenreichen Autor geweckt ist, hier findest du mehr über ihn und seine Bücher:

johnconnollybooks.com

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